Über diese Buchreihe
Im Leitfaden Photovoltaik lesen Sie:
• dass sich eine Solaranlage nach wie vor lohnt (Band 1)
• von den gesamten Photovoltaik-Vorüberlegungen (Band 1 und Band 2)
• von der Dachanalyse und geeigneten Hilfsmitteln bei der Standortermittlung (Band 2)
• wie Sie an einen geeigneten Installateur kommen (Band 2)
• von elektrotechnisch interessanten Hintergründen (Band 3)
• wie Sie die passenden Module finden (Band 4)
• wie das Prozedere bei EVU und Bank abläuft (Band 5)
• Wissenswertes über Versicherungen und Steuerfragen (Band 5)
• Wichtiges in Rechtsfragen (Band 5)
• Interessantes und Unentbehrliches zur Montage und Inbetriebnahme (Band 6)
• von den Aufgaben und Pflichten eines PV-Betreibers (Band 7)
• wie Sie einen erfolgreichen, langjährigen Betrieb Ihrer Anlage sicherstellen können und Ihren Sonnen-Ertrag optimieren (Band 7)
• vom Umgang mit Bestands- und Altanlagen (Band 7)
• in jedem Band Fragen und Antworten
Vielleicht ist zwischendrin beim Lesen eine Auffrischung Ihres Wissens mit dabei oder es löst sich das eine oder andere Vorurteil zu dieser regenerativen Technik auf. Das Thema PV hat es absolut verdient, in einem positiven Licht dargestellt zu werden. Photovoltaik ist eine wirklich feine und notwendige Sache, natürlich auch im Sinne von „Not wendend“!
Zielgruppe dieser Buchreihe
Dieses Buch wendet sich vor allem an zukünftige und bereits aktive Solarbetreiber und an ökologisch interessierte Leser, aber auch an (werdende) Monteure und Service-Personal, Handwerker (Elektriker und Zimmerer etc.) und Händler für Photovoltaik sowie an alle anderen in diesem Bereich Tätigen: An Verpächter von Flächen, Banken und Versicherungen, Planer, Selbstbauer, Auszubildende (Berufsschulen), Architekten, Immobilienfachleute und auch an öffentliche Träger und Kommunen.
Angesprochen werden zudem Lehrer und Politiker, die Argumente für diese Form der Energieerzeugung brauchen und sich selbst weiter in die Materie vertiefen wollen.
Kommunen
Nicht wenige Kommunen entdecken derzeit Photovoltaik als Einnahmequelle für ihre leeren Kassen, entweder mutig im Selbstbetrieb (eine Stadt nimmt nicht gern hohe Kredite auf und macht sich dadurch politisch angreifbar) oder durch Verpachten gemeindlicher Flächen. Einnahmen aus Gewerbesteuer durch den Betrieb größerer Solarparks sind in den kommunalen Verwaltungsgebieten zusätzlich erwünscht. Auch nach dem Jahr 2010 mit dem vorläufigen offiziellen Ende von PV-Freiflächen können weiterhin Investitionen auf öffentlichen Gebäuden und Flächen erfolgen.
Aufbau des leitfadens
Die folgenden Kapitel sind in sieben Bände unterteilt und ich habe sie so gewählt, wie ein künftiger Betreiber aus meiner Sicht am besten an das Projekt „eigene PV-Anlage“ herangeht. Das Inhaltsverzeichnis dieses Buches ist daher angelegt wie ein PV-Projekt-Pfad:
• von den allgemeinen Vorüberlegungen und Entscheidungshilfen in Band 1 (Kap. 1 – 4)
• Planung und Dachansichten in Band 2 (Kap. 5 – 8)
• über die aus meiner Sicht doch nötigen technischen Hintergrundinformationen in Band 3 (Kap. 9 – 12)
• bis hin zu den PV-Komponenten in Band 4 (Kap. 13 – 17)
• kaufmännische Aspekte in Band 5 (Kap. 18 – 24)
• Montage mit EVU und Inbetriebnahme in Band 6 (Kap. 25 – 29)
• und letztlich den Betreiberpflichten, Wartung und Optimierung mit dem Normenverzeichnis in Band 7 (Kap. 30 – 32)
Im Verlauf eines eigenen Projekts werden diese Schritte mehr oder weniger intensiv zu betrachten sein. Die Kapitel folgen einer Chronologie und sie bauen aufeinander auf.
Im Band 1, Kapitel 3 habe ich meine eigenen Energie-Gedanken „laufen“ lassen. Das sind allgemeine und persönliche Betrachtungen zu Energie, die mit Photovoltaik nicht direkt zu tun haben. Denn Energie ist für mich nicht nur Elektrizität und ihre Beschaffung/Verteilung, sondern mehr. Unser Metier unterliegt diesen politischen und praktischen Aspekten. Aber lesen Sie selbst.
Zuletzt liste ich im Anhang praxiserprobte Adressen für weiterführende Schulungen, interessante Literatur und Ansprechpartner zum Thema PV auf. Eine Auswahl an informativen Websites und Texten finden Sie vorher schon immer wieder in den entsprechenden Passagen, da das hier beschriebene Thema mittlerweile recht umfangreich ist und der rote Faden beim Blättern im Anhang vermutlich bald verloren geht.
Um die wichtigen Passagen als solche kenntlich zu machen, finden Sie fett gedruckte Stellen zu aus meiner Sicht relevanten Merksätzen und grau hinterlegte Passagen für Beispiele aus der Praxis.
Kapiteleinleitungen
An den Anfang eines jeden Kapitels habe ich einleitende Worte zum Kapitelinhalt gestellt und für wen das Kapitel besonders interessant sein kann.
Abgrenzungen
01 — Die sieben Bände sind ein praktischer Leitfaden mit dem Fokus auf der Relevanz für Betreiber. Und so werden nicht alle Themen in der von manchem Leser gewünschten Tiefe erörtert, weil z. B. der ganze Paragrafendschungel, Steuer- und Rechtsaspekte und die Gesamtheit der zu beachtenden technischen DIN-Normen für die meisten PV-Betreiber nicht in dieser Fülle erheblich sind – sie können es als Laien so gut wie gar nicht nachprüfen, was der aktuellen juristischen Lage und den technischen Regeln entspricht. Dafür muss ein Betreiber qualifizierte Fachleute auswählen, an die er den PV-Auftrag vergibt und mit denen er zusammenarbeiten will. Diese wiederum kann man durchaus an der Fülle ihrer Fortbildungen erkennen, manchmal auch an den beruflichen Titeln und natürlich an der nachweisbaren (langjährigen) Erfahrung im PV-Geschäft. Wobei aber auch hier die Masse definitiv nicht gleichzeitig Klasse bedeuten muss!
02 — Diese Buchreihe ist keine Formelsammlung und von daher kein elektrotechnisches Fachbuch. Es ist in der Summe ein Anwenderbuch. Deshalb finden Sie folgend keine detaillierten Formeln zu PV-Problemstellungen, die in der Praxis aus meiner Sicht nicht wirklich benötigt werden (z.B. obliegt die elektrische Berechnung einer Elektrofachkraft).
03 — Was ich mir hier regelrecht verkneifen muss, sind Kommentare zu aktuellen Berichten aus der PV-Szene. Vor allem die momentane Krisenstimmung (Jobabbau, Kurzarbeit, Stilllegung von Fabriken, rote Zahlen in Konzernbilanzen) und Streitigkeiten unter den Herstellern (derzeit die weltweiten Argumentationen gegen die asiatischen Dumping-Anbieter), sowie Gerichtsprozesse wegen Betrügereien und Eitelkeiten (z. B. „Solar Millennium“) haben nur eine kurze Haltbarkeit, bevor sie von frischen News abgelöst werden. Diese Themen bestimmen jedoch die öffentliche PV-Wahrnehmung. Das betrifft auch regelmäßige Querfeuer und seltsame Ideen aus politischen Lagern zur Eindämmung der Stromkosten nach dem Motto: „Wir sparen jeden Cent, koste es was es wolle.“ Hier verweise ich auf den täglichen kostenlosen Newsletter von photon.de
04 — Im vorliegenden Buch findet sich sehr wenig über dezentrale Inselanlagen, weil sie noch nicht zum öffentlichen PV-Interesse beitragen und in der aktuellen medienwirksamen Diskussion um Einspeisevergütung, Stromtrassen etc. keine Rolle spielen. Die Komponenten sind annähernd die gleichen, außer dem Zubehör für den Netzanschluss.
05 — Ferner gibt es in dieser Auflage insgesamt zwar viele anschauliche Fotos und Checklisten, aber wenig grafische Darstellungen. Diese könnte man uferlos betreiben, z. B. Kennlinien zu jedem Sonnenstand und Modulverhalten in Anlehnung an verschiedene Wechselrichter-Modelle, oder Charts zu jeder Sondertilgung des PV-Kredits samt Geldanlagen in unterschiedlich verzinste Finanzprodukte. Es würde nicht mehr enden und ein Interessent kann das am Anfang eines Projektes in all den Varianten selten allumfassend verstehen. Ein Betreiber will ja nur eine Solaranlage, keine ausgefeilte theoretische Doktorarbeit darüber mit variablen Details.
06 — Auf ein umfangreiches Schlagwortregister habe ich hier verzichtet. Das Buch lebt vom Fließtext und den Zusammenhängen in den einzelnen Kapiteln. Satt dessen gibt es Absatzüberschriften, mit denen Sie einzelne Themen schneller finden können.
07 — Der Leitfaden Photovoltaik ist keine Werbebroschüre:
In diesem Buch finden Sie keine detaillierten Produktbeschreibungen. Dies ist meiner Meinung nach die Aufgabe von Testberichten in Fachzeitschriften, Verbrauchermessen und einschlägigen Werbematerialien. Die hier genannten Produkte stehen für die ganze Produktgattung und sollen weder die einen Hersteller besonders hervorheben, noch die nicht genannten im
Wert schmälern.
Diese Buchreihe wird von niemandem gesponsert.
08 — Fotos: Die meisten der hier abgedruckten Fotos stammen aus eigenem Fundus. Sie sind extra nicht geschönt und auf Hochglanz getrimmt - ich möchte mit ihnen vielmehr Szenen aus dem realen, oft nicht ganz perfekten PV-Betrieb zeigen. Deshalb sind nur wenige Werbe-Abbildungen von Herstellern zu finden.
09 — Copyright: Mit großer Sorgfalt wurde auf die Wahrung
von Urheberrechten geachtet. Sollte sich doch eine Verletzung diesbezüglich eingeschlichen haben,
bitte ich an dieser Stelle um Entschuldigung und um Mitteilung unter meiner im Anhang angegeben Emailadresse.
Der folgende Text bedient sich – nach genauer Prüfung – meines Wissens nach keiner nicht kenntlich
gemachten Fremdtexte und ist ausschließlich „powered by my brain“. Viele der gemachten Angaben
entsprechen meinen Praxiserfahrungen, sie sind deshalb auch ohne Gewähr!
Eigene Bedürfnislage
Beim Zusammentragen der hier vorliegenden Informationen wünschte ich mir zeitweise selber, ich hätte in meiner Anfangszeit darauf zurückgreifen können, zu Ausbildungszwecken oder zumindest für einen Gesamtüberblick. Am Anfang ist für PV-Einsteiger doch vieles Grauzone und eher Vermutung als Wissen. Es wird bereits an vielen Ecken eine Menge erzählt, was im Detail nicht immer ganz stimmt oder es werden oft Halbwahrheiten nachgeplappert, ohne einen ausreichend fundierten fachlichen Hintergrund. Dieses Buch ist u. a. entstanden, weil ich meine verschiedenen Erfahrungen zusammentragen wollte. Und nicht jede dabei gemachte Entdeckung diente meiner Beruhigung, manchmal eher dem Gegenteil. Speziell der juristische Aspekt bietet in der PV-Praxis leider viel Raum, um Fehler zu machen und Lehrgeld bezahlen zu müssen, angefangen bei schwammig bis gar nicht formulierten AGB bis hin zu nicht protokollierten Nebenabsprachen (an die sich hinterher niemand so recht erinnern kann oder will) usw.
Intention
Mein generelles Augenmerk liegt auf umsichtiger Planung, qualitätsorientiertem Einkauf, Optimierung und der Frage: „Was passiert nach den Garantien der einzelnen Komponenten?“ und bezogen auf die Module: „Was passiert noch während der Garantiezeit?“ (Band 4). Dies sind Aspekte, die über die Tilgung des PV-Kredites und manchmal auch über eine Existenz entscheiden können und aus Erfahrung selten bis gar nicht Gegenstand einer PV-Beratung und Planung sind.
Ich halte es für wichtig, auf den folgenden Seiten so viele Aspekte wie möglich anzusprechen, als Sensibilisierung für das ganze umfangreiche PV-Thema. Ich will nur kurz erwähnen, dass etliche Buch-begleitende Texte und Fotos in meinem Fundus noch auf ihre Veröffentlichung warten. Wer technisch tiefer einsteigen möchte, dem empfehle ich von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) den Arbeitsordner „Photovoltaische Anlagen“ als DAS Standardwerk, das die ganze PV-Thematik vor allem technisch exzellent und auf sehr hohem Niveau beschreibt.
Einzelne Kapitel zum Download
Unter www.gutachter-solar.com finden Sie alle einzelnen Kapitel des Leitfadens auch separat als Download (eBook).
Überraschung?
Bei der Lektüre dieses Buches werden Sie feststellen, dass Sie manche hier aufgeführten technischen und betriebswirtschaftlichen Teilbereiche vielleicht anders eingeschätzt haben und auch von manchem Berater vor Ort so nicht zu hören bekommen, weil er es selber so (noch) nicht weiß, z. B.
• Das Ostdach (Morgendach) ist das eher PV-ertragsstärkere im Vergleich zur gleich ausgerichteten Westseite (Abenddach)
• Polykristalline Module erzielen mancherorts höhere Leistungen als monokristalline
• Jede PV-Anlage sollte geerdet werden
• Ein zweiter FI/RCD zusätzlich zur bestehenden Sicherung in den Wechselrichtern ist manchmal kontraproduktiv im PV-Stromkreis
• Eine GSM-Fernabfrage (Handy-Netz) ist bzgl. Betriebskosten günstiger im Vergleich zu einem neuen Telefonanschluss, trotz anfänglich höherer Anschaffungskosten für die Hardware
• Mit Banken und Versicherungen kann man auch verhandeln
• Versicherungen sollten nach wenigen Jahren auf mögliche günstigere Anbieter oder zumindest günstigere Prämien hin überprüft und gegebenenfalls gewechselt werden
• PV-Anlagen sollten regelmäßig im Zuge der vorgeschriebenen Wiederholungsprüfung (siehe Band 7) immer wieder neu protokolliert werden
• Für Photovoltaik fliesst kein Staatsgeld (Band 1)